Soziotherapie Lohhof startet erfolgreich in das neue Jahr

Mental stark - Beim Allgäu Vertical bezwangen 190 Frauen und Männer die Weltcup-Piste am Ofterschwaner Horn. Mit dabei, die Soziotherapie Lohhof.

Von Riedler-Stecher Mario


Ofterschwang/Mindelheim - Ein bisschen verrückt muss man als Teilnehmer beim Allgäu-Vertical schon sein. Dort, wo sonst die Weltcup-Skifahrer den Hang hinunterwedeln, liefen die Starter der vierten Auflage des verrückten Rennens den Berg hinauf. Knapp 190 Athleten stellten sich der Herausforderung, über die Skipiste aufs Ofterschwanger Horn, weiter über die „Märchenwiese“ ein Stück bergab und dann wieder hinauf ins Ziel an die Weltcuphütte. Der Schnellste auf der 3,7 Kilometer langen Strecke mit 591 Höhenmetern kam in 26:07,1 Minuten in das Ziel. Für internationales Flair sorgte eine achtköpfige Delegation der katalanischen Schneeschuh-Mannschaft, die das Rennen in Ofterschwang als Vorbereitung für internationale Wettkämpfe nutzte. 

Thomas Lange, Bewohner der Soziotherapie Lohhof und der für die Freizeit zuständige Mitarbeiter Mario Riedler-Stecher kamen zwar nicht ganz so schnell in das Ziel, beeindruckten jedoch mit mentaler Stärke und dem Abschluss als „Finisher“ Ihre Teilnahme bei Ihrem ersten Berglauf Event. Nur zehn Minuten langsamer als der Erstplatzierte kam Mario Riedler-Stecher mit einer Zeit von 36,25 Minuten am Gipfel an. Der bereits Wettkampf erprobte Thomas Lange folgte mit einer Zeit von 46,11 Minuten ebenfalls erschöpft, jedoch glücklich ins Ziel. 

„Ich bin sehr stolz auf die von uns gelaufene Zeit und die Tatsache, dass Thomas nicht aufgegeben hat“ so Riedler-Stecher über den Ausgang des kräftezerrenden Berglauf Events. „Selbst in meinem Freundeskreis hätten einige schon während der ersten Steigung das Handtuch geworfen.“ so Riedler-Stecher weiter. 

Die Teilnahme an dem Berglauf in Ofterschwang ist dabei nur eine der verschiedensten Aktivitäten welche die Soziotherapie Lohhof Ihren Bewohnern während Ihres Aufenthaltes im Zuge Ihrer Therapie anbietet. So erstreckt sich das Spektrum der Begleitung der Bewohner durch die Mitarbeiter über Kultur, Sport, Handwerkliches Angebot bis hin zum Praktika bei lokal ansässigen Firmen der Umgebung. 

Das allgemeine Ziel der Kompass Soziotherapie ist die dauerhafte (Wieder-) Eingliederung in die Gesellschaft und die Förderung der Selbstverantwortung. Dabei wird ein jeweils individueller Weg zurück in ein Leben mit sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe in einem Zeitraum von circa 12 bis 24 Monaten benötigt. 

Hilfreich ist auch die Selbst- und Fremdreflektion innerhalb des Lohhofs durch die anderen Bewohner und deren Mitarbeiter. Wenn man sich dann doch mal selbst überschätzt oder sich zu weit von der Gruppe entfernt und zurückzieht. 

Selbstverantwortung wird während des Aufenthaltes auch groß geschrieben. Auf dem Freilandbereich wird beispielsweise eigenes Bio Gemüse angepflanzt und auch die Schweine und Hühner benötigen tägliche Pflege. Ohne eine gesunde Portion Eigenverantwortung wäre dies nur schwer zu Bewerkstelligen. 

Stolz ist Siegfried Welz-Jörg, Leiter der Soziotherapie Mindelheim, auch auf das neue „Verlängerte Dach“. Eine Art Ambulant betreutes Wohnen. Dort haben die Bewohner die Möglichkeit in einem Zeitraum von weiteren circa zwei bis zweieinhalb Jahren, sich auf Ihr eigenständiges Wohnen nach der Soziotherapie vorzubereiten. Das Angebot wird schon jetzt gut genutzt. So befinden sich derzeit etwa 9 Personen im separaten Gebäude und wagen den nächsten Schritt. 

Wir wollen hoffen dass auch in Zukunft viele, teils durch schwere Schicksalsschläge geprägte Menschen, in der Soziotherapie zuversichtlich in Ihr neues Leben starten werden und einen erfolgreichen neuen Lebensabschnitt beginnen. 

In Kürze gibt es übrigens wieder Anlass zur Freude! Die Soziotherapie feiert am 05.03.17 Ihr bereits fünfjähriges Bestehen.

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